SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Jüttner übt scharfe Kritik am Ministerpräsidenten Wulff wegen dessen Äußerungen zur Atomenergie. "Ich rate Herrn Wulff dringend davon ab, sich unter dem Vorwand des Klimaschutzes vor den Karren der Atomlobby spannen zu lassen", so Jüttner. "Es ist ein billiges Manöver von Herrn Wulff, sich mit der Forderung nach einem Ausstieg vom Ausstieg vor dem heutigen Energiegipfel profilieren zu wollen. Dazu werden wir auch in der kommenden Plenarsitzung deutliche Worte finden."
Gleichzeitig warnt Jüttner vor dem Bau neuer Atomkraftwerke in Niedersachsen. "Wer wie Umweltminister Sander Pläne zur Errichtung neuer AKW in der Schublade hat, verstößt bewusst gegen den Berliner Koalitionsvertrag und demonstriert offen seine Ablehung zukunftsweisender erneuerbarer Energien." Sander hatte am 23. Juni in einem Zeitungsgespräch gesagt, für die langfristige Kernkraftnutzung komme in Niedersachsen vor allem der Standort Lingen in Frage. Diese Pläne stoßen bei Jüttner auf klaren Widerspruch: "Solche Äußerungen sind nicht zuletzt auch angesichts der jüngsten Vorfälle schlichtweg Blödsinn. Die Atomenergie ist ökonomisch und gesellschaftspolitisch gescheitert."
Die SPD erteilt in ihrem Wahlprogrammentwurf einer Aufweichung der Regelung über die Restlaufzeiten der Atomkraftwerke eine klare Absage. Stattdessen sollen regenerative Energien wie die Windenergie weiter ausgebaut werden.